Espresso gehört für viele zum perfekten Abschluss eines italienischen Menüs oder ist der kleine Luxus, der hin und wieder im Café genossen wird. Mit einer eigenen Espressomaschine kann er jedoch auch Einzug in den Alltag halten, zum Verwöhnen der Gäste genutzt werden und einen magenschonenden Genuss ermöglichen. Was macht den Espresso aber überhaupt so besonders?
Sowohl Espresso als auch Kaffee werden aus gemahlenen Kaffeebohnen gebrüht – dennoch gibt es einige Unterschiede. Und diese beginnen bereits bei der Art und der Aufbereitung der Bohnen.
Für den Espresso werden zum einen häufiger Arabica-Bohnen gewählt und diese zum anderen dunkler geröstet.
Dadurch werden sie bereits an dieser Stelle aromatischer. Die spezielle Behandlung erzeugt jedoch nicht nur einen reichhaltigeren Geschmack, sie verringert auch den Gehalt an Säuren. Espresso ist dadurch verträglicher, magenschonender und so auch für empfindliche Personen besser geeignet als Kaffee. Ein weiterer Unterschied ergibt sich durch das Mahlen, das bei Espressobohnen feiner ausfällt, als beim Kaffee. Das ist für den folgenden Brühvorgang entscheidend, da das feinere Pulver weniger schäumt. Während das heiße Wasser beim Kaffee vergleichsweise langsam durch das Pulver läuft und hierbei größere Mengen Säure und Bitterstoffe ausspülen kann, wird der Espresso unter Druck gesetzt. Das geschieht schon bei der Vorbereitung. Das Pulver wird leicht fest gedrückt, das heiße Wasser im Anschluss mit Druck hindurch geleitet. Auf diese Weise ist die Brühzeit zwar kürzer, das Ergebnis aber dennoch konzentrierter. Mit Ausnahme von Säuren und Koffein, die sich nicht so schnell aus dem Pulver lösen können wie das Aroma. Entgegen der immer noch vorherrschenden Meinung ist Espresso also keineswegs der stärkere Wachmacher. Dieser Eindruck kann aber entstehen, da er im Geschmack deutlich intensiver ist als Filterkaffee.
Damit ein solches Ergebnis erzielt werden kann, wird jedoch eine spezielle Espressomaschine benötigt, die den entsprechenden Druck erzeugen kann. Auch bei diesen gibt es wiederum Unterschiede. Wer eine Espressomaschine kaufen möchte, sollte sich daher im Vorfeld umfassend informieren. Auf folgender Seite finde Sie viele Informationen: KaffeeWiki
Eine herkömmliche Kaffeemaschine bringt das Wasser zum Kochen und lässt es dann langsam durch den mit Kaffeepulver gefüllten Filter laufen. Bei Espressomaschinen verhält es sich etwas anders. Zunächst wird das Pulver mit einem Stempel, Tamper oder Stampfer in die entsprechende Vorrichtung gedrückt und soweit möglich verdichtet.
Durch diese Maßnahme wirbelt es beim Brühen und auch durch den Wasserkontakt in der Espressomaschine nicht auf. Das ist auch notwendig, denn im Anschluss wird das erhitzte Wasser mit verhältnismäßig hohem Druck durch die gemahlenen Espressobohnen geleitet. Meist mit etwa 9 bar oder mehr – zum Vergleich: Bei einem normalen Fahrrad sollte der Reifendruck zwischen 2,0 und 4,5 bar liegen. Hierdurch ist die Brühzeit so gering, was die obig genannten Vorteile mit sich bringt.
Erreicht wird der Druck – abhängig von der Art der Espressomaschine – durch eine elektrische Pumpe, einen mechanischen Hebel, hydraulische Installationen oder den Wasserdampf selbst.
Hier lassen sich also nicht nur die Unterschiede zu Kaffeemaschinen erkennen, sondern auch innerhalb der Arten der Espressomaschinen.
Wobei nicht jede dieser Maschinen tatsächlich traditionell für das konzentrierte Brühen angedacht ist. Ein Espressomaschinen Test verrät jedoch, wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Modelle liegen.
Der Espressokocher ist wohl eine der bekanntesten, kompaktesten und zugleich preisgünstigsten Espressomaschinen im Handel. Und das Brühen mit ihm recht einfach. Vorgewärmtes Wasser, gemahlene Espressobohnen, eine Heizplatte und etwas Geduld – mehr ist nicht notwendig. Dafür ist der individuelle Faktor bei der Zubereitung allerdings sehr begrenzt. Zudem sollte auch auf einen Espressokocher mit Druck-Ventil oder Cremator gesetzt werden, denn bei anderen Modellen ist das Kochen von wirklichem Espresso genaugenommen gar nicht möglich.
Ähnlich dem Espressokocher – jedoch moderner, unabhängiger und damit mobiler – ist der Handpresso. Druck wird bei dieser Maschine mechanisch aufgebaut. Der dafür notwendige Vorgang erinnert an das Bedienen einer Luftpumpe. Ist die notwendige bar-Anzahl erreicht, werden heißes Wasser und Pulver eingefüllt. Das Wasser muss nicht kochen, sollte aber wenigstens 80 bis 90 °C aufweisen, damit der Espresso auch wirklich schmeckt.
Die Möglichkeiten der Anpassung sind hier noch begrenzter, dafür ist jedoch nur sehr wenig Stauraum oder Standfläche von Nöten und der Handpresso kann auch im Auto eingesetzt werden.
Das nächste Modell ist die Pad- oder Kapsel-Variante. Die Bedienung ist hier am einfachsten und schnellsten. Wasser einfüllen, Kapsel oder Pad einlegen, warten – das war es dann auch schon. Mit einer Pad-Maschine können neben Espresso zudem auch Kaffee, Tee, Kakao und weitere Heißgetränke hergestellt werden. Einfluss auf den Geschmack können hier aber lediglich die Bohnen beziehungsweise die eingesetzten Pads haben.
Siebträger-Espressomaschinen sind mit Abstand die komplexesten Modelle und gehören zu den kostenintensivsten Varianten. Mit oder ohne integrierte Mühle zu erwerben hängen Qualität und Geschmack bei den Siebträger-Espressomaschinen hauptsächlich vom eigenen Können ab. Wie fest das Pulver in das Sieb gedrückt wird, welche Temperatur das Wasser aufweist und wie hoch der eingesetzte Druck ist -alles ist variabel und kann auf die individuellen Vorlieben ausgerichtet werden. Experimentieren und Variieren ist hier also in großem Maße möglich. Dazu ist die Brühzeit kurz. Etwas Übung muss aber mitgebracht werden.
Kaffeevollautomaten finden sich zwar unter den Espressomaschinen im Test, sind aber wiederum im engsten Sinne keine wirklichen Espressomaschinen. Dennoch können die Ergebnisse zufriedenstellen. Oftmals mit integrierten Mühlen ausgestattet und – wie der Name bereits verrät – voll- oder zumindest größtenteils automatisch, brühen sie aromatisch und frisch von der Bohne an. Viel Druck und Variabilität in Hinsicht auf Espresso haben sie nun gerade nicht zu bieten, dafür sind sie in der Anschaffung recht teuer. Frische und guter Kaffee können diese scheinbaren Nachteile aber ausgleichen.
Die Zentrifugen-Modelle fallen etwas aus dem Rahmen, denn sie arbeiten nicht mit dem ansonsten üblichen vertikalen Druck. Stattdessen wird hier die Zentrifugalkraft genutzt, um die Aromen mithilfe von Wasser förmlich aus dem Pulver zu schleudern. Die Technik ist einfach, die Maschinen daher günstig und wenig anfällig sowie pflegeleicht. Wiederum sind die Möglichkeiten der Anpassung aber sehr eingeschränkt.
Der Kauf einer passenden Espressomaschine lohnt sich unserer Meinung nach für jeden, der in Zukunft leckeren Espresso alleine oder mit Freunden genießen will.
Mit einer guten Espressomaschine kann auch der beste Kaffeeautomat nicht mithalten – davon sind wir seit Jahren überzeugt. Espresso und Espressomaschinen sind unsere Leidenschaft. Die besten Tests, Empfehlungen und Tipps finden Sie daher bei uns.